Bestattungshaus Wünnemann

Im Wald sein ... ganz weit sein

Im Wald sein. Ganz mit sich allein sein. Ruhig sein.
Den Stimmen der Wipfel zuhören. Die Stille hören. In sich selbst hinein hören.
Sich selbst atmen hören.
Ganz weit sein. ... Ganz Wald sein.

Unsere Tage sind alle gleich lang – jedoch unterschiedlich breit.

Zeit ist flüchtig und kann trotzdem voll sein von etwas, das Bestand hat.
Wenn ich im Wald bin, ist der Tag für mich breiter. Ich werde entschleunigt mit jedem Schritt, den ich auf den gepolsterten Boden des Waldes setze, mit jedem Atemzug, den ich in dieser moosigen Waldluft nehme, mit jedem Rascheln, das ich höre.

Dann noch einen geschützten Platz aufsuchen, ein gutes Fernglas dabei haben und die Bewohner dieser eigenen Welt beobachten ... die Nacht langsam aufziehen sehen ... den Mond entdecken ... die Sternenbilder hoch oben zwischen den Wipfeln meinen, erkennen zu können ... das ist WALD ... das ist WEIT ... hier kann ich mir nahe sein.

Alternative Bestattungen gibt es auch im Wald.

Natürlich darf man nicht irgendwo im Wald "einfach so" Beisetzungen vollziehen, aber in sogenannten Friedwäldern oder Ruheforsten ist es möglich, in einem "gewachsenen", bestehenden Wald an den Wurzeln eines Baumes als Urne seinen letzten Platz zu finden.

"Du bist überlall, wo ich an dich denke ..." heißt es in einem Gedicht.

Bestattungen in einem Friedwald ... hier ist der Friedwald Möhnesee der uns am nächsten gelegene oder in einem Ruheforst ... hier ist Hagen von uns als nächstes zu erreichen ... sind Bestattungsformen, die die Möglichkeit geben, einem Menschen gedanklich in der Natur nahe zu sein, wenngleich man nicht an seinem Grab steht.

Hier, in der Natur ... ist alles weiter.

Bei Baumbestattungen auch.

Ich erinnere mich hier gerne an Momente der besonderen Art ... auf dem Weg mit einer Urne durch den Wald, als ganz plötzlich die Sonne hervorkam und wie gesteuert auf die Urne in meinen Händen ihre Sonnenstrahlen warf ... oder wie wir still um einen Baum versammelt standen und ein Schmetterling um die Angehörigen rumflatterte und sich dann auf die Urne setzte, die noch auf einer Baumscheibe stand ... wie wir zusammen am Waldgrab stehen und in dem Moment der Stille ein Vogel seinen Ruf verkündet. DAS sind Momente, die einem fast mystisch erscheinen.

Wald-Weit-Ich

Vielleicht sagen Sie jetzt ... hört sich friedvoll an. Dazu würde ich gerne mehr erfahren. Wo gibt es so was? Was kostet so was? Ich möchte mir solch einen Wald mal anschauen. Kann ich mir einen Baum auch zu Lebzeiten aussuchen?

In Kürze werden wir einen "Waldtag" bei uns für einen Tag öffnen.

Wär’s dunkel, ich läg’ im Walde,
im Walde rauscht’s so sacht.
Mit ihrem Sternenmantel
bedeckt mich da die Nacht.

Da kommen die Bächlein gegangen,
ob ich schon schlafen tu?
Ich schlafe nicht, ich hör’ noch lang
den Nachtigallen zu.

Wenn die Wipfel über mir schwanken,
das klingt die ganze Nacht.
Das sind im Herzen die Gedanken,
die singen, wenn niemand wacht.
(Joseph von Eichendorff)

Martin Schulte GmbH
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