Bestattungshaus Wünnemann

Der Weihnachtsbaum

"Eigentlich …" oder "Der Weihnachtsbaum vom Obstdorf Nies"

EIGENTLICH ist ein Wort in meinem Sprachgebrauch, das ich nicht sehr mag und doch … ich benutze es … oft … viel zu oft! Warum EIGENTLICH? Ich schmunzele … DA ist es schon wieder … gar nicht geplant.

Der 1. Advent hat die Zeit verkündet und was gehört dazu: Richtig! Es MUSS geschmückt werden, ich muss in den kalten Keller bei uns zu Hause und Kartons mit Schmuckwerk für diese Zeit raus- und raufholen. Dabei bin ich geschafft: Die Woche hat Spuren hinterlassen, geschäftlich war ich unterwegs … auch im Bestattungsbereich gibt es viele Möglichkeiten der Weiterbildung … Musste das sein? … JA!

Ich nutze diese. Sie geben mir Impulse, schärfen immer wieder meinen Blickwinkel für Dinge, die gut sind oder auch solche, bei denen ich sage: Wer braucht so was?! Der Austausch ist wichtig, um Ideen und Information zu tanken, die ich in unserer Begleitung weiter geben kann und möchte.

Jetzt Schmücken … ???

EIGENTLICH ist mir nicht danach, wenngleich wir bei uns im Haus sehr viel Liebe und Wert auf Wärme legen, denn: Wer zu uns ins Haus kommt, dem ist es innerlich kühl und kalt genug. Menschen loszulassen kostet Kraft, sooo irrsinnig viel Kraft, die keiner von uns mal eben so parat hat und uns leer saugt. Und ich finde, dazu gehört ein beschützter Raum, der Wärme und Licht hat. Es mag sich paradox für Außenstehende anhören, was ich jetzt sage, aber jeder 2., der zu uns ins Haus kommt sagt:

Was ist es schön hier. So warme Farben …

Wärme und Licht.

… und Zeit.

… Zeit, um zuzuhören,
… Zeit, um von gemeinsam verbrachter Zeit zu hören,
… Zeit, um Gefühle frei werden zu lassen,
… Zeit, um zusammen zu schweigen.

DAS IST DAS WICHTIGSTE.

Zeit.

… Auch für mich als Claudia Wünnemann – nicht als Bestatterin – ist Zeit wichtig … Und je mehr ich meine, KEINE Zeit zu haben, desto wichtiger ist es, mir diese zu nehmen … Für eine Auszeit …

EIGENTLICH ist mein Unwort.

Spät, aber immerhin noch vor dem 2. Advent beschließe ich, dass ein schöner Tannenbaum bei unserem ortsansässigen Bauern Nies gekauft wird. Er hat sogar einen Baumständer da, den wir dort gleich zusammen mit dem Baum kaufen können. Die Kartons mit den Lichterketten und dem Baumschmuck sind schnell aus dem Keller geholt … war gar nicht so schlimm … zusammen schmücken wir den Eingangsbereich und auch den Beratungsraum.

Ich mache die 1. Kerze an … visuelle Wäre … auch am Weihnachtsbaum. Es fühlt sich nicht wie EIGENTLICH an, für mich jetzt … sondern viel mehr wie … ICH HABE ES GERN GEMACHT. Ich habe mir den Druck genommen, es machen zu müssen.

Und jetzt: Steht ein wunderschöner Weihnachtsbaum vom Obsthof Nies vor mir und auch wenn EIGENTLICH keiner diesen Baum wahrnehmen wird … bewusst wahrnehmen wird … außer wir als Team … so wünsche ich mir, dass er etwas Wärme in Menschen bringt, die sich auf den Weg in diesen Tagen zu uns machen müssen.

Und wenn auch DU jetzt sagst: EIGENTLICH habe ich keine Lust auf Weihnachtskisten hoch holen, mit Lichterketten und geschnitzten Figürchen. Gar nicht schlimm. Nimm dir Zeit für das, was DIR wichtig ist … treffe dich mit Freunden ohne Hektik auf einen Punsch, einen heißen Apfelsaft, zünd einfach ein paar Kerzen an und esse ein wenig köstliches Gebäck, fertig gebacken vom Bäcker … denn wer sagt: DU musst.

EIGENTLICH KEINER.

Martin Schulte GmbH
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